Biographie Pfr. Olivier Ndjimbi-Tshiende
Biographie Pfr. Olivier Ndjimbi-Tshiende
Spuren meines bisherigen Wegs und das Dasein für die Zukunft…
Die schwierigste Aufgabe des Menschen als solchen scheint wohl dies zu sein: Verstehen und verstanden werden. Alles andere haben wir Menschen gemeinsam mit Tieren, Pflanzen und Materie. Um also dem menschlichen Wesen identisch zu bleiben ist diese Aufgabe immer neu in die Hand zu nehmen. Geschehe dies nicht, lauert auf den Menschen die Gefahr nicht mehr Selbst zu sein. Aufgrund dieser Erkenntnis ist ein Lebenslauf nicht notwendig, sondern erweisen sich die Spuren, die zum Verstehen führen und zu verstehen es gilt als unabdingbar. Spuren aber können aktuell oder virtuell sein. So ist der Mensch und er allein.
Meine „Spuren“ sind die Folgenden:
Geboren in Sintu (Demokratischer Republik Kongo) am 18.03.1949 als 3. von 6 Kindern eines Bauernehepaars an der Küste des atlantischen Ozeans.
Grundschule der Missionare von Scheut (Belgien) in verschiedenen Dörfern, schließlich im Internat der Missionsschule in Muanda mit Selbstversorgung. Wer nicht kochen kann, den zwingt die Lage dazu.
Knabenseminar / Gymnasium (mit Latein und Griechisch) in Mbata-Kiela bis 1969, ca. 200 Km von Muanda entfernt, keine Ferien in den ersten Jahren).
Studium am Priesterseminar in Mayidi (ca. 500 Km von Muanda entfernt), am Priesterseminar Jean XXIII in Kinshasa (ca. 900 Km von Muanda entfernt): 6 Jahre Philosophie und Theologie.
Unterbrechung des Studiums wegen Familiärer Probleme: 2 Jahre.
Lizenziat in Philosophie an der Universität von Kinshasa und an der Universität von Lubumbashi (ca. 2000 Km von Muanda entfernt), 1976
Priesterweihe am 26.08.1979 in Muanda als erster Priester meines Stammes.
Wasserturmprojekt mit Misereor in der Gemeinde Makasamba
Dozent am Priesterseminar in Boma und Sekretär des Bischofs von Boma: 6 Jahre
Dozent an der Hochschule für Chemie und Ernährungswissenschaft in Boma: 5 Jahre
Diözesanleiter der charismatischen Gemeindeerneuerung (ca. 4 Jahre)
Gefängnispfarrer in Boma (ca. 5 Jahre).
Von 1986 bis 2001: Doktorat an der Hochschule für Philosophie S.J in München, Magister Artium in Pädagogik (Schwerpunkte Pädagogik, Psychologie und Kriminologie) und Habilitation in der Ethik (Moralphilosophie, speziell Wertethik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
1992-1999: Kaplan in St. Pius für die Finanzierung des eigenen Studiums und der Forschung.
Projekt eines Waisenhauses mit dem päpstlichen Missionswerk für Kinder in Boma (Waisenhaus Bethlehem) 1988.
2001: Rückkehr nach Kongo
2001-2005: arbeitslos im Kongo
2005: Augenoperation in München und Beginn der Pastorale als Pfarradministrator in der Erzdiözese München.
2007: Verspätete Ernennung zum Professor durch das Erziehungsministerium vom Kongo.
2012: Anweisung als Pfarrer in St. Martin in Zorneding.
Aktuell: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der kath. Universität Eichstätt / Zentrum Fluch und Migration
Meine Vision:
eine Pfarrgemeinde auf der Grundlage von Gerechtigkeit, gegenseitigem Respekt und Geschwisterlichkeit nach dem „Wort Gottes“ in der Bibel; eine Kultur der Diskussion am Beispiel des afrikanischen Palaversystems (über alles kann man reden, Gegenseitige Positionen kann man zu einem Konsens bringen, wenn alle ehrlich sind; meine Spiritualität ist auf Christus zentriert, schließt aber die anderen nicht aus; meine Vorgehensweise nimmt immer zunächst das Wesentliche in Angriff nach der Wertehierarchie und bevorzugt die Qualität vor der Quantität. Lieber weniger reden, genau beobachten und immer klare Stellung nehmen. Alle, ob Klein , Jung, Alt, Familie, Alleinstehend, Arm oder Reich haben Platz in einer Pfarrgemeinde. Wo Menschen sind, entstehen auch Probleme, diese sind mit der Vernunft zu lösen, Emotionen lassen eher die Lage explodieren. Darum lieber darüber schlafen. Mein Leben ist ein Grund zum täglichen Feiern…
Prof. Dr. phil. habil. MA. Pädag.
Olivier Ndjimbi-Tshiende
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